Bühne

Zirzensischer Feminismus

Von
Philippe Neidhart

Freiheit, Körper, Widerstand: «Louise» ist eine spielerische Tanzpeformance.

Zwischen Zirkus, Tanz und Installation entfaltet sich in «Louise» ein poetisches Spiel um Macht und Freiheit.

Sie tauschen Rollen, widersetzen sich Regeln, unterlaufen Erwartungen. Anarchisch, poetisch, witzig und geheimnisvoll zugleich – so ist die «Louise» von Martin Zimmermann. In seinem neuesten Werk bringt der Schweizer Choreograf vier fulminant-temperamentvolle Performerinnen (Bérengère Bodin, Marianna de Sanctis, Rosalba Torres Guerrero und Methinee Wongtrakoon) auf die Bühne, die mit Energie und Virtuosität Tyranneien trotzen und Machtgefüge spielerisch neu aushandeln. Alles ist in Bewegung, getragen von der reduzierten, pulsierenden Musik des Zürcher Geigers und Klangkünstlers Tobias Preisig. 

Inspiration für das Stück lieferte die französisch-amerikanische Künstlerin Louise Bourgeois, die mit ihren monumentalen Spinnen («Mamans») und intimen Objekten zu einer Ikone des feministischen Kunstschaffens wurde. Zimmermann übersetzt diesen Geist in ein wortloses Bühnenuniversum, das Zirkus, Tanz und installative Kunst miteinander verbindet. Spektakulär, vielschichtig und mit einer Prise Humor versehen, lädt «Louise» dazu ein, über Freiheit, Körper und künstlerischen Widerstand nachzudenken.

BADEN Kurtheater: Fr / Sa, 17. / 18. Oktober, 19.30 Uhr