Stéphanie Baechler, Work in Progress, They Call It Love, Wäscheklammern und Textil, 2025.
Stéphanie Baechler
Menschen netzwerken. Das fängt bereits bei der Abnabelung an. Sie bilden ein soziales Netz, ein Beziehungsgeflecht, verstehen sich als Text und die Welt um sich herum als Kontext. Und vom Text zum Textil ist es auch etymologisch nicht weit und daher mag es nicht erstaunen, dass sich mit dem Medium Stoff hervorragend Kunst machen lässt. Ein aktuelles Beispiel liefert der Kunstraum Baden: Hier setzt sich die Künstlerin Stéphanie Baechler (*1983 Fribourg, lebt in Amsterdam) mit ihrer textilen Kunst mit dem historischen Kontext des Merker-Areal auseinander. In «They Call It Love» untersucht die Künstlerin mit ihren eigens für den Ort entwickelten Werken die figurativen Dimensionen von Produktion, Pflege und Haushalt, wie sie das Areal Jahrzehnte lang prägten. Baechler fragt danach, wie sich Vergangenheit und Zukunft miteinander verweben lassen, bringt verschwiegene und unsichtbare Aspekte von Care-Arbeit zum Vorschein und spinnt die vorgefundenen lokalen Narrative in ihren universalen, dehnbaren Stoff ein.