Tragen seit mehr als dreissig Jahren tuwinische Volkslieder in die ganze Welt: Huun-Huur-Tu.
zvg
Mit Kehlkopfgesang und archaischen Instrumenten bringen Huun-Huur-Tu die Musiktradition Tuwas in den Aargau.
Die Autonome Republik Tuwa im Süden Sibiriens, an der Grenze zur Mongolei gelegen, ist eine Region von herber Schönheit: viermal so gross wie die Schweiz, doch kaum mehr Einwohner als der Kanton Thurgau. Hier, im weiten Hochland, wo das Leben über Jahrhunderte nomadisch geprägt war, wurzeln die kraftvollen Klänge von Huun-Huur-Tu.
Was mit leisen, beinahe meditativen Tönen anhebt, verdichtet sich zu einer kraftvoll-rhythmisch treibenden Soundcollage, deren Herzstück der Khöömei bildet – jener faszinierende und hypnotisierende Kehlkopf- und Obertongesang, der es erlaubt, mehrere Töne gleichzeitig hervorzubringen. Ihm zur Seite stehen die archaischen Timbres der Igil, einer zweisaitigen Langhalslaute mit geschnitztem Pferdekopf, und des Doshpuluur, eines dreisaitigen Zupfinstruments, das entfernt ans Banjo erinnert.
Seit ihrer Gründung 1992 begeistert das Quartett mit diesem unverwechselbaren Klangbild Zuhörer*innen rund um den Globus. Denn Huun-Huur-Tu verstehen es, fast vergessene Volkslieder über das Leben in der Steppe neu zu beleben – und zugleich die Grenzen der Tradition zu erweitern. Ihre Zusammenarbeit mit Künstlern wie Frank Zappa, The Chieftains oder Angelite belegt, wie selbstverständlich sie Brücken schlagen zwischen archaischer Klangwelt und globaler Musikkultur.