Kolumne

«Beseelte» Wirtschaft

Von
Regula Laux

Die AGKV-Kolumne

Welche Schnittstellen haben Kunstschaffende und Wirtschaftsbetriebe? In der Regel wenige, aber: Künstler*innen verfügen meist über Werke, die sie gern ausstellen möchten und Industriebetriebe häufig über Raum, der bespielt werden kann. Und genau hier haben sich der Rekinger Maler und Bildhauer Behrouz Varghaiyan und die Firma Erne Holzbau in Stein gefunden. Das vor knapp zwei Jahren im Industriegebiet in Stein im Fricktal neu errichtete Bürogebäude der Holzbaufirma ist schlicht und funktional gehalten, in Holz-Hybrid-Bauweise mit Stampf- Lehmwänden.

«Ein toller Bau», findet auch der iranisch-schweizerische Künstler Behrouz Varghaiyan, «aber durch Kunst könnten wir hier noch mehr ‹Seele› reinbringen», ist er überzeugt. Gedacht – getan: Erich Erne, der Patron der Firmengruppe und Patrick Suter, CEO, sichteten die vielfältigen Werke des Künstlers in seinem Atelier in Rekingen. Schnell war ihnen klar: «Die Skulpturen, die Behrouz aus gepressten Zeitungen erstellt hat, passen hervorragend in das Gebäude und zu unserem Handwerk.» Die Parallelen zwischen Holz und Papier seien ja klar und die gepressten und abgeflämmten Zeitungsstapel würden wieder wie Holz aussehen.

Dann ging alles Schlag auf Schlag: Die Handwerker und der Künstler sorgten für den Transport und die passende Platzierung der schweren Skulpturen und alle Mitarbeitenden erhielten bei einer kleinen Feier am darauffolgenden Tag Hintergrundinformationen durch den Künstler. Ein gelungenes Zusammenspannen von Kunst und Industrie, das als Prototyp dienen könnte. Georg Matter, der Aargauer Kulturchef, findet das auch …

Regula Laux, Medienpädagogin, Laufenburg, Stiftungsrat Pro Argovia, Mitglied des AGKV-Vorstands