Film

Auf ein Treffen mit dem Unbekannten

Von
Vilsan Zulji

«La Jetée» (FR, 1962).

Es ist wieder soweit! «We Will See», der Science-Fiction-Tag geht nach seinem letztmaligen Erfolg in die zweite Runde. Nun unter dem Motto: «Aliens Amongst Us».

Das Odeon Brugg zeigt zusammen mit dem Cinema Excelsior zehn Filmklassiker, die Begegnungen mit dem Unbekannten und Mysteriösen, teils Monströsen zeigen und so das Gefühl der Entfremdung in einer bizarren Welt aushandeln.

Mit dabei für das Genre bahnbrechende Retrospektiven wie etwa «The Thing From Another World» (US, 1951); «The Andromeda Strain» (US, 1971), der als Referenz für laborbasierte Sci-Fi-Thriller gilt, wie auch «The X Files» (US, 1998), die als populäres Franchise unter Fans kommerziellen Erfolg erzielten.

Während typische Sci-Fi-Abenteuer in die Galaxie reisen und das Unbekannte antreffen, steht in dieser Filmreihe der ungewöhnliche Alltag im Fokus. Was, wenn galaktische Verschwörungstheorien zur Realität werden? Oder wenn das Ausserirdische sogar unter uns lebt, wir es aber nicht sehen oder nur erahnen können? Und was, wenn wir mit dem Monströsen mehr gemein haben, als wir es uns eingestehen würden?

Mit solchen Fragen stellt das neue Filmprogramm alte Zusammenhänge her, wobei das Neue im Alten Zuspruch findet. Etwa mit Schwarz-Weiss-Aufnahmen, einem Fotoessay, ästhetisch-grotesken Szenen oder assoziativen Montagen.

Blick auf das Verborgene

Angesichts des breiten Programms wird nachfolgend ein kurzes Streiflicht auf Filme gerichtet, die den Blick auf das Verborgene im Fremden lenken: In «The Thing From Another World» (US, 1951) wird in der Arktis ein Wesen aus dem Eis befreit. Im Urklassiker des «Aliens-Amongst-Us»-Motivs des Regisseurs Christian Nyby geht es um den Kalten Krieg, Paranoia und klaustrophobischen Terror.

«La Jetée» (FR, 1962) ist eine postapokalyptische Zeitreiseerzählung aus Schwarz-Weiss-Fotografien. Poetisch, verstörend und visionär greift Chris Markers 28-minütiger Kultfilm Themen wie Erinnerung, Liebe und das Paradox der Zeit auf.

In «Die Delegation» (DE, 1970) trifft Fiktion auf Doku: Rainer Erlers selten gezeigtes Sci-Fi-Stück verwebt UFOMythos, Politik und Medienkritik – eine kluge, fast dokumentarische Analyse von Angst und Macht.

Das Filmfestival «We Will See» hat sich zur Aufgabe gemacht, eine differenzierte, kritische Auseinandersetzung über die Zukunft anzuregen. Und das kann nur gelingen angesichts der grossen Sci-Fi-Fangemeinde in der Schweiz und den generellen gesellschaftspolitischen Zweifeln und Unsicherheiten in Bezug auf aktuelle technologische Entwicklungen.

Wer sich das cineastische Spektakel mit Fachexpert*innen, Buchclub, Musik, Live-Performances und einer Neuerscheinung nicht entgehen lassen möchte, sollte sich bald ein Ticket sichern. Denn: Die Zukunft ist schneller hier, als man denkt.

AAKU VERLOST 2 TAGESPÄSSE im Wert von je 60 Franken. Mail mit Betreff «Sci-Fi» bis 1. Januar an redaktion@aaku.ch

We Will See

Samstag, 10. Januar 2026

00:00 Uhr
Cinema Excelsior
Brugg