Die einfache (weil physikalisch): Der Fotograf greift bei seinen «Naturaufnahmen» auf eine Technik zurück, die unter anderem dazu dient, Nutzpflanzen zu beobachten. Da die Zellstruktur der Blätter das dazu verwendete Infrarotlicht stärker zurückwirft, als das «natürliche» Licht, das für die Fotosynthese absorbiert wird, erscheinen die Bilder in diesem magischen Rot. Nicht etwa, weil im Photoshop herummanipuliert wurde. Die komplexere, nicht abgeschlossene Erklärung (weil kulturell): Zak van Biljon tut dies mit der Absicht, gesellschaftlich etablierte Sehgewohnheiten und Naturvorstellungen zu irritieren. Dabei fragt er sich, wie diese Vorstellungen zustande gekommen sind. Und schon sind wir bei wahrnehmungstheoretischen Grundsätzen, und da wird es schwierig – und deshalb besonders interessant.
BADEN Galerie 94, Vernissage Do, 20. August, Ausstellung bis 3. Oktober